Nach 3,5 Wochen Ungarn war es an der Zeit ein paar Grenzen zu überqueren. Wir wollten weiter, uns neue Länder anschauen. Als nächstes wollten wir weiter nach Belgrad. Das versuchten wir zumindest. Denn so einfach, wie wir uns das vorstellten, war es dann nämlich gar nicht. Weil es nicht nur die eine Bahn- oder Buslinie gibt. Und wenn wir über die Grenze wollten schon gleich gar nicht. Bezahlen konnte man da meist auch nur in der Zielländerwährung. Das Internet weiß da bekanntlich Abhilfe, doch nicht alles stimmt da. Es wurde ein kleines Abenteuer.
Es begann direkt damit das wir an einem Sonntag reisen wollten. Sonntag ist nun auch in Ungarn kein normaler Arbeitstag. Noch einen Tag später fahren hätte uns noch nicht mal was genützt, da das Pfingstmontag war. In Serbien zwar kein Feiertag, doch in Ungarn. Hinzu kam, dass Harkány nicht gerade eine Großstadt ist, was heißt das es schwer ist am Samstagabend oder gar am Sonntag Geld zu wechseln. Warum wir überhaupt eine andere Geldwährung benötigten, dazu später.
Wir begannen also die Tage vor dem Wochenende hier und da mal nach Busverbindungen und Zugverbindungen zu schauen. Es fanden sich auch so einige Linien die fuhren. Zwar stimmten die einzelnen Seiten nicht alle überein, doch bei mehreren Dopplungen sind wir mal davon ausgegangen, dass diese Uhrzeit/Abfahrt stimmte. Es galt zur richtigen Linie, den richtigen Betreiber herauszufinden und dann dort auf der Homepage genau zu schauen. Das war nicht ganz so einfach. Schließlich hatten wir zwei Möglichkeiten: Direkt durch Ungarn nach Serbien, weiter nach Belgrad. Mit sehr vielen Umstiegen und Zwischenstopps. Und dann über Kroatien nach Serbien, mit nur einem Umstieg. Allerdings waren beide Unternehmen letztendlich Serbisch. Beim Weg über Kroatien sogar noch kroatisch und auf unsere Anfrage, erhielten wir die Auskunft, dass wir nur in Kroatischen Kronen zahlen können, auch wenn wir in Ungarn unsere Reise beginnen. Um das Ganze abzukürzen: Wir entschieden uns für den Weg über Kroatien, da uns die Reise mit nur einmal Umsteigen sicherer erschien. Rein theoretisch konnten wir auch ab Harkány fahren. Wenn man Kronen hatte. Hatten wir aber nicht. Und die einzige Wechselstube, die Sonntag, laut Aushang, auf hatte, hatte natürlich nicht auf. Also packten wir schnell, nahmen das Angebot meiner Großeltern an, und ließen uns von ihnen über die Grenze bringen, zur nächsten Stadt in Kroatien, in der der Bus fahren sollte.
Nach einem vergeblichen Versuch Geld abzuheben, einem kaputten Automaten einer Bank, konnten wir dann beim dritten Automaten endlich Kroatische Kronen abheben, damit wir den Busfahrer bezahlen konnten. Der Bus kam pünktlich, und es lief. Unser Umstieg war in Osijek. Die viertgrößte Stadt in Kroatien. Dort hatten wir dann planmäßig knapp 4 Stunden Aufenthalt.
Osijek. Kroatien. 31°C im Schatten. Und es waren kaum Menschen auf der Straße. Also ernsthaft. Nicht mal Autos. Hier und da mal jemand, oder drei Autos auf einer riesigen Kreuzung. Nichtsdestotrotz suchten wir uns einen netten Ort zum Mittagessen. Direkt neben der Kathedrale St. Peter und Paul. DIE Sehenswürdigkeit in Osijek. Das Essen war sehr lecker und preiswert. Anschließend setzten wir uns noch an die Drau, ein Zufluss zur Donau, der an der Grenze Kroatiens zu Ungarn verläuft. Als wir durch die Straßen gingen, waren die letzten Zeichen des Krieges noch zu sehen, und man merkte das diese Stadt bereits schönere Tage gesehen hatte.
Um 17Uhr sollte unser Bus weiter fahren. Nach Belgrad. Wir hatten uns direkt nach der Ankunft ein Ticket für 2 Personen gekauft. Dachten wir zumindest. Als im Bus die Tickets kontrolliert wurden, wurde uns freundlich mitgeteilt, das dies nur 1 Ticket war und wir noch ein zweites kaufen müssten. Natürlich in serbischer Währung. Die wir natürlich nicht hatten. Doch eine junge Frau aus Hamburg übersetzte für uns mit dem Busfahrer (=Ticketverkäufer), letztendlich konnten wir in Euro zahlen.
Nach vier Stunden Busfahrt, einem Grenzübergang kamen wir gegen 21Uhr in Belgrad an. Vom Autobusbahnhof hinauf ins Zentrum der Stadt zu unserem Hostel. Da waren wir. Morgen dann ein paar Sätze zu dieser Stadt.