Ehrlich, bevor mir direkt vor unserer Abreise nicht ein Artikel über Montenegro in die Hände gefallen wäre, hätte ich wohl nicht mal gewusst wo genau dieses Land eigentlich liegt. Doch ich las den Artikel und ich wusste: Dahin möchte ich. Und doch hatte ich keine Vorstellung davon wie unglaublich schön dieses Land wirklich ist.
Einen wirklichen wundervollen ersten Eindruck haben wir bereits durch unsere Zugreise bekommen, die vom Norden quer durch das Land direkt in den Süden an die Küste der Adria führte. Hier könnt ihr davon lesen. Wunderschöne Berge (Dinarisches Gebirge), dichte grüne Wälder, tiefe Schluchten und kalte Bergbäche. Je weiter man an die Küste kam, desto mediterraner wurde die Landschaft. Bereits da war ich völlig beeindruckt von der Schönheit dieses Landes. Und es sollte noch besser werden.
Fakten zum Land
Bevor ich euch dazu überrede den kommenden Urlaub an der Adriaküste in Montenegro zu verbringen, möchte ich euch noch ein wenig über dieses wunderschöne Land erzählen. Das wirklich für mich witzigste: Dieses Land hat keine eigene Geldwährung. Bereits 1999 wurde als Währung die Deutsche Mark eingeführt. Das bedeutete das mit der Umstellung Deutschlands von DM auf Euro auch Montenegro seit 2002 den Euro verwendet. Und das, obwohl sie nicht in der EU sind. Daher dürfen sie natürlich keine eigenen Münzen prägen. Doch ein klein wenig merkwürdig fühlt es sich schon an, in einem Land, in dem die meisten nicht mal englisch sprechen, mit Euronoten zu bezahlen.
Seit 2006 ist Montenegro unabhängige Repulik und hat lediglich 625.000 Einwohner. Bis dahin haben sie zuerst zu Jugoslawien, später zu Serbien-Montenegro gehört. Wie bereits in Belgrad (und ganz Serbien) sprechen hier die meisten mehrere Sprachen, die allerdings nah aneinander liegen das es einem Kroater nicht schwer fällt die Einwohner Serbiens zu verstehen. Offizielle Amtssprachen sind Montenegrisch, Serbisch, Bosnisch, Albanisch und Kroatisch. Welche Sprache in welchem Gebiet genau gesprochen wird, ist dann von der Mehrheit der Sprache der Bevölkerung abhängig. – Soviel dazu. Wer sich mehr mit der Geschichte des Landes befassen möchte, kann das gerne HIER tun.
Hafenstadt Bar
Wenn ich von Urlaubszielen an der Mittelmeerküste in Montenegro gelesen habe, war Bar meist nicht ganz vorn mit dabei. Wenn überhaupt. Was ich wirklich schade finde. Denn das ist überhaupt nicht gerechtfertigt. Geprägt ist die Stadt durch das jüngste Ereignis von 1979. Ein schweres Erdbeben an der gesamten Küste. Dabei wurde die Stadt Bar (heutige Altstadt Bar) fast komplett zerstört, aufgegeben und an der Küste neu aufgebaut.
Doch lohnenswert ist ein Besuch der Altstadt Bar (Stari Bar) auf jeden Fall. Viele Gebäuden wurden restauriert, die Ruinen Besucherzugänglich gemacht. (Leider nichts für Menschen mit Gehbehinderung) Die Besichtigung der alten Mauern und teils wieder aufgebauten Gebäuden sind beeindruckend. Ein riesiges Gebiet mit viel Geschichte. Ausgrabungen aus dem 15. und 16.Jahrhundert. Zwischen den Ruinen gewachsene Walnussbäume und bunte Sträucher. Und hoch oben ein Blick über ganz Bar, bishin zum Meer.
Bisher fande ich Häfen zwar echt immer ganz nett, die Boote und Schiffe auch recht schön- doch der Hafen von Bar hat alles getoppt. Nachdem wir die Schiffe bewundernd weiter gegangen waren, kamen wir auf einen Steg aus Stein, der etwas hinein ins Meer führte. Eigentlich hatten wir keine großen Erwartungen vom Ausblick. Doch was wir rechts und links neben riesigen Steinen erwartete, daran hätte ich nicht im Traum gedacht. Türkisblaues klares Wasser mit einer unglaublichen Unterwasserwelt. Mit jeder Menge Fischen, Krabben (die leider immer zu schnell waren um sie zu fotografieren), Muscheln und Seeigeln. Es sah einfach nur so so schön aus. Und im Hintergrund dazu die Berge. Schaut euch einfach die Bilder an:
Der Strand ist in Bar ein Kiesstrand. Was keinesfalls stört. Denn nach 2-3 Metern im Wasser kommt bester Sand. Das Wasser ist jetzt Mitte Juni bereits absolut warm genug zu Baden. Zwar noch erfrischend, doch bei den Temperaturen im Moment sehr passend. In der Adria schwimmend mit Blick auf Bar und den dahinterliegenden Bergen ist sowieso Erholung pur.
Auch so scheint Bar und Umgebung ein wahres Naturparadies zu sein. Auf unserer Wanderung von Bar zur Altstadt Bar (ca. 1 Stunde über einen Hügel) haben wir unglaublich schöne Olivenhaine, eine Schildkröte und einen Bachlauf voller Fröschen und Libellen entdeckt. Weiter unten am Bachlauf gibt es auch unzählige kleine Entchen, die ich bisher jeden Tag besucht habe 😉 Auch wachsen so ziemlich in jedem Garten Wein, Kiwis, Feigen und anderes Obst, welches ich im unreifen Zustand noch nicht genau zuordnen konnte.
Es ist einfach unglaublich wie schön dieses Land ist, da können auch die vielen schlecht ausgebauten Straßen nicht daran ändern. Mitte der Woche werden wir weiter an der Küste richtig Norden des Landes reisen. Zunächst noch eine kleine Strandstadt und dann weiter nach Kotor. Dazu dann in den nächsten Wochen mehr.
Einen schönen Start in die Woche und ich bin gespannt von euren ersten Reaktionen zu hören und zu lesen 🙂
Ich war auch schon in Montenegro aber das ist schon Jahre her. Was mich damals verwundert hat war, dass sie D Mark als Währung hatten.
Superschöne Bilder und ein toller Bericht.
Liebe Grüße
Sigrid
Herzlichen Dank, liebe Sigrid. Ja, das mit der Fremdwährung in diesem Land ist schon nicht so ganz nachzuvollziehen. Es gibt auch zwischen 1913 und 2005 keine eigenen Briefmarken. LG Sarah
Wow, du hast mich jetzt wirklich auch auf den Trip gebracht. Da möchte ich auch hin!
Dankeschön 🙂 Ja…mach das! Ich freu mich auch schon auf die anderen Städte im Land!
Nachvollziehbar, klingt wirklich alles wunderschön!
Ein herrlicher Hibiskus!
Die wachsen hier in jedem Garten! Und sehen echt sehr schön aus! 🙂
Wie sind die Lebenshaltungskosten in Montenegro? Bedeutet: Euro wie bei uns = Preise wie bei uns in Deutschland?
Die sind günstiger als in Deutschland! Beispielsweise: wenn wir essen gehen kostet eine Fleisch Mahlzeit ca 5€ 🙂