Leben auf einem Schloss: Die ersten Tage auf Bibelschule

Heute war unsere letzte Einheit unserer bereits dritten Woche auf der Bibelschule. Für mich selbst auch fast nicht nachvollziehbar wie schnell die letzten Tage verflogen sind. Wir haben viele Menschen kennen gelernt, sind emotional und teilweise auch körperlich an unsere Grenzen gegangen und haben bereits jetzt soviel mehr von Gott erfahren und soviel mehr aus der Bibel gelernt, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.

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Wo wir eigentlich sind

Doch nochmal zurück. Manche mögen sich fragen, wo wir hier eigentlich sind. Wir sind mitten im Süden Oberösterreichs, am Fluss Steyr. Wir wohnen auf Schloss Klaus. Tatsächlich in einem richtigen Schloss, im kleinen Dorf mit Namen Klaus. Umgeben von den Bergen. Genauer: Am Dorfer Berg (984m). Aber unser höchster „Hausberge“ ist der Spering, mit 1605m. Also noch nicht so richtig hoch, aber dafür nicht wirklich weit zu den richtig hohen Bergen.

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Aus unseren Fenstern haben wir eine tolle Aussicht auf den Stausee unterhalb des Schlosses und natürlich auf die umliegenden Berge. Alleine für diesen unglaublichen Ausblick lohnt es sich, hier zu wohnen.

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Schloss Klaus ist Eigentum der Fackelträger. Der Vorbesitzer, Baron von Sydow, hat es vor einigen Jahren der Missionsgemeinschaft der Fackelträger geschenkt. Neben der Bibelschule bietet das Schloss viele Freizeiten an, aber auch Diakonische Einrichtungen gehören zur Arbeit der Fackelträger hier. Die Fackelträger wurden nach dem 2.Weltkrieg von Major W. Ian Thomas (1914-2007) in England gegründet. Einige Zeit später, 1963, kam es zur Gründung des Freizeitenzentrum Schloss Klaus.

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Was wir hier machen

Wir werden, so Gott will, bis Ende März 2018 hier eine Kurzbibelschule besuchen. Eine Art Jüngerschaftsschule, denn wir werden hier nach Beendigung der Bibelschule kein Zeugnis oder eine Anerkennung bekommen. Es soll in erster Linie darum gehen unsere Beziehung zu Jesus zu vertiefen und die Bibel als Wort Gottes immer besser kennen zu lernen. Das geschieht durch den Bibelschulunterricht, der Montag-Freitag immer von 9-12:10Uhr stattfindet. Dabei haben wir in jeder Woche ein festes Thema, und in der darauffolgende Woche dann wieder ein neues Thema. So das wir bisher das Buch Josua und den ersten Teil des Johannesevangeliums (Kapitel 1-10) hatten. In zweiter Linie gilt es auch praktisch zu lernen. Das heißt das wir einmal die Woche einen festen Außeneinsatz haben (in einer der vielen teils diakonischen Projekte von Schloss Klaus). Und auch haben wir an 6 Tagen die Woche ein kleines Ämtchen, was wir immer von 08:30-09:00Uhr ausführen. Bei mir persönlich heißt das Staubsaugen in einem Teil es Schlosses. Und als letztes folgt, allerdings nur alle 14 Tage, ein Arbeitseinsatz rund um und im Schloss. Während die meisten Männer im Bau-Team sind, dürfen die meisten Mädels mit Putzen, in der Küche oder bei der Wäsche helfen. Das mag sich jetzt im ersten Moment alles viel anhören, doch so viel ist es nicht, und es ist eine ausgezeichnete Möglichkeit Gottes Liebe praktisch weiterzugeben und auch Mitarbeiter vom Schloss kennen zu lernen, mit denen man sonst so nichts zu tun hätte.

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Ein ganz normaler Tag

Ja, wie sieht denn nun eigentlich so ein ganz normaler Tag bei euch aus?

Also um 08:00Uhr ist Frühstück. Es bietet sich tatsächlich an bereits vor dem Frühstück die Stille Zeit zu machen, da es später oft schwer ist unter zu bekommen. Dann gibt es Frühstück und anschließend haben die meisten ihr Ämtchen. Das heißt, die halbe Stunde zwischen Frühstück und Unterricht. Nachdem ich anfangs dachte, das ich das nie schaffen werde, habe ich es mittlerweile gut optimiert das die Zeit kein Problem mehr ist (dabei meine ich natürlich nicht die Gründlichkeit meiner Arbeit,- doch es ist schon entscheidend wie oft ich beim Staubsaugen die Steckdose wechseln muss usw).

Anschließend haben wir mit Pausen bis 12:10Uhr Unterricht. Die Zeit von 12:10 bis zum Mittagessen um 12:30Uhr soll als Gebetszeit genutzt werden, damit man Zeit hat das Gehörte mit Gott zu besprechen und geistliches Tagebuch zu führen.

Nach dem Mittagessen hat man, je nach Wochentag, einen Außeneinsatz, Sportprogramm oder tatsächlich einfach Freizeit. Dreimal in der Woche sollte man sich selbst eine sogenannte Studierzeit einplanen. Einfach um den Unterricht nachzubereiten, Vertiefungsfragen zu beantworten oder aber auch den Text für die kommende Woche vorzulesen. Nach dem Abendessen 18:30Uhr ist hier und da noch eine Veranstaltung, Teamzeit- aber ganz oft auch einfach nichts.

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Diese Zeiten nutzen wir dann um einfach auch mal was als Gruppe zu machen, oder tatsächlich auch mal seine Ruhe zu haben. Wir alle sind auch gerade dabei unsere eigene Art der Verarbeitung zu finden, um mit der Menge des Inputs umzugehen.

Das als ein kleiner Einblick in unser Leben als Bibelschüler auf Schloss Klaus. Wir fühlen uns hier sehr wohl und freuen uns auf die vor uns liegende Zeit!

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