Reisen im Kosovo

Als ich das erste Mal während unserer Reise an den Kosovo dachte beschlich mich eher ein ungutes Bauchgefühl. Irgendwie war in meinem Hinterkopf immer noch das Wort „Krieg“ und „nicht sicher“, obwohl ich mich noch gar nicht genauer damit auseinander gesetzt hatte. Ben hatte schon in Montenegro erwähnt das er da gerne mal hinreisen wollte, doch erst als eine Freundin mir begeistert von ihrem Besuch aus Kosovo berichtete, konnte ich mich dazu durchringen dem eine Chance zu geben. Und ich sollte es nicht bereuen.

Reise ins jüngste Land Europas

Mit dem Bus ging es völlig unkompliziert von Skopje (Hauptstadt Mazedoniens) nach Pristina, der Hauptstadt des Kosovo. Oder auch von Kosovo. (Beides richtig) Bereits auf dem Weg zum Hostel bemerkten wir die vielen Autos mit Schweizer und Deutschen Kennzeichen. Und tatsächlich hörten wir, während wir durch die Straßen Pristinas schlenderten, viele deutsche Worte und Sätze. Nach dem wir unser Gepäck zum Hostel gebracht hatten gingen wir über die große Fußgängerzone in ein kleines Restaurant in einer Nebenstraße (eher ein kleiner Winkel hinter der ersten Häuserreihe). Das Essen war super lecker, preiswert noch dazu. Eine wirkliche Empfehlung, wenn man in Pristina ist: Miqt Taverna.

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Im Kosovo leben ca. 91% Albaner, was neben der albanischen Sprache auch die vielen albanischen Flaggen erklärt. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist auch hier islamisch geprägt, was allerdings hauptsächlich durch die große Anzahl an Moscheen auffällt. Mit einer Bevölkerung von knapp 1,8 Millionen Einwohnern, von denen mehr als die Hälfte unter 25 Jahren alt ist, gehört der Kosovo zum jüngsten Land innerhalb Europas. Da die Arbeitslosigkeit, wie auch in Albanien, hier sehr hoch ist, verlassen viele junge Leute nach der Schule oder dem Studium das Land, um anderenorts Arbeit zu finden und Geld zu verdienen.

Stadtleben in Pristina

Wie in vielen anderen albanischen Städten gibt es auch in Pristina eine große Fußgängerstraße an dem sich bei Anbruch des Abend die gesamte Stadt zu versammeln scheint. Unzählige Cafés die meist bis auf den letzten Platz belegt sind, viele junge Leute, Familien mit kleinen Kindern, Händler mit überteuerten Spielzeugen für Kinder und wir zwischendrin. Wir genossen es, Abend für Abend in einem der vielen Cafés zu sitzen und die Menschen um uns herum zu beobachten. Und besonders im Juli, in einer der Haupturlaubszeiten, spazierten viele Kosovoalbaner aus dem In- und Ausland die Fußgängerstraße rauf und runter.

NEWBORN
NEWBORN Denkmal in Pristina

In der Hauptstadt des Landes gibt es neben den vielen, zum Teil wirklich auch sehr schönen, Cafés auch viele Möglichkeiten Essen zu gehen. Ob eher europäisch, wie an unserem ersten Tag, oder ganz traditionell: Diese Stadt hat alles zu bieten. Beispielsweise ein von außen eher unscheinbar wirkendes, aber von innen sehr einladendes Restaurant ist das Liburnia. Neben freundlichem Personal war das Essen super gut und gehört meiner Meinung nach zu den Restaurants die man auf jeden Fall besuchen sollte, wenn man gern traditionell, super gut und lecker essen gehen möchte. Zum Mittag haben wir problemfrei einen Tisch bekommen, doch wir haben uns sagen lassen, das sich eine Reservierung zum Abend lohnt.

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Kulturhauptstadt Prizren

Nach wenigen Tagen in der Hauptstadt ging es für uns mit dem Bus weiter in den Südwesten des Landes, nach Prizren. Für mich eine der schönsten Städte auf unserer ganzen Reise. Was zum Einen natürlich auch an dem wirklich herzlichen und familiären Hostel lag, aber auch an den vielen kleinen Restaurants und Cafés und nicht zuletzt an der atemberaubenden Aussicht über die Stadt bei Sonnenuntergang von der Burg.

Das abenteuerlichste während unseres Hostel Besuches war Rexi. Ein kleines, wildes Kätzchen. Zu jeder Untat bereit. Heißgeliebt von mir. Vor allem in den ruhigen Momenten.

Prizren ist einfach nur wunderschön. Klein. Enge Gassen. Immer freundliche Menschen. Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt, auch dann noch, als wir während des Mittagessens von einem großen Regenschauer überrascht wurden. Die meisten Touristen kamen, wenn man auf die Autokennzeichen achtete, wohl aus der Schweiz oder Deutschland. Und es kam nicht nur einmal vor, das ich auf deutsch angesprochen wurde. Der Burek war super lecker und die Stadt bei Nacht noch viel schöner als schon am Tag. Auch die große Moschee ist einen Besuch wert.
Doch am besten zeige ich euch Prizren in Bildern:

 

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Zu jeder Zeit habe ich mich ebenso sicher gefühlt, wie in allen anderen Städten und Ländern auf unserer Reise. Und den Aufenthalt im Kosovo möchte ich auf keinen Fall missen. Denn ich habe ihn in vollen Zügen genossen.

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